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Trockensteine, Buschwald und Zedern
Cabrières d'Avignon, ein hübsches Dorf am Fuße der Monts de Vaucluse, bietet zwei Gesichter, die es zu entdecken gilt: die „kultivierte Provence“ in der Ebene von Calavon (mit Kirsch-, Mandel- und Olivenbäumen, Weinreben usw.) und die raue und trockene, nach Buschwald duftende Provence, mit hier und da verstreuten Steinhütten, Wasserreservoirs und „Apiers“ genannten ausgehöhlten Mauern auf den Terrassenhainen zur Aufnahme von Bienenstöcken.
Einer der Anführer des Widerstands der Waldeneser, Eustache Marron, ließ sich dort nieder und machte es zu seiner Residenz. Im Jahr 1545 mussten auch die Einwohner von Cabrières und vielen anderen Dörfern im Luberon das Massaker an den Waldensern erleiden. Trotz ihrer Verschanzung im Schloss kamen 400 bis 500 Menschen ums Leben und das Dorf wurde zerstört. Als warnendes Beispiel wurde Eustache Marron in Avignon hingerichtet.
Die Pestmauer
Im Jahr 1720 kehrte die Pest von Marseille aus in die Provence zurück. Zwischen Monieux und Lagnes errichtete man daher eine „Sanitär“-Trockensteinmauer, die auch durch Cabrières führt, um die Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Diese Mauer steht noch und entlang ihres gesamten Verlaufs wurde ein Fußweg eingerichtet. Die Pest von Marseille verursachte den Tod eines großen Teils der Bevölkerung in der Provence.
Um die Grafschaft Venaissin zu schützen, wurde in den Monts de Vaucluse eine „Pestmauer“ aus Trockensteinen errichtet. Sie erstreckte sich über 27 Kilometer und war etwa 2 m hoch. Heutzutage verbleiben davon noch 6 km zwischen Cabrières d'Avignon und Lagnes.
Der Zedernwald
Ende des 19. Jahrhunderts wurde ein einzigartiger Zedernwald mit Samen aus dem Hohen Atlas angelegt.
Auf fünf Hektar erstrecken sich majestätische Zedern im Norden der Stadt und bilden einen Raum der Entspannung und Frische. Dieser Ausgangspunkt für zahlreiche Wander- und Fitnesswege ist mit seinem schön angelegten Picknickplatz ein sehr empfehlenswerter Stopp nach dem Besuch des Dorfes.
Wussten Sie schon?
„Land der Ziegen“, so lautet wohl die Bedeutung des provenzalischen Namens Cabrières, der erst 1918 zum endgültigen Dorfnamen wurde. Das Schloss stammt wahrscheinlich aus dem 11. Jahrhundert und wurde von der Familie Adhémar erbaut. Im 16. Jahrhundert wurde Cabrières zum Herrschaftssitz des Herzogs von Caderousse, der nach den Pestepidemien des 15. Jahrhunderts Waldenser Familien aus dem Piemont ansiedelte.
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